KITA WUNDERLAND nach 15 Monaten zurück in der Salmaue

Die Bauarbeiten sind fast abgeschlossen, Kinder spielen wieder im Bauraum, hüpfen in der Turnhalle, snoozeln im Ruheraum, düsen mit dem Bobby Car auf dem neuen Außengelände, genießen die leckeren Mahlzeiten in der Mensa. Seit diesem September freuen sie sich, einfach wieder zurück in ihrer KITA zu sein. Kein Wunder, denn nach 15 Monaten in der Bürgerhalle Salmrohr, haben doch alle Mitarbeitende und Kinder den Spiel- und Erlebnisort in der Salmaue, der er bis zur Flutnacht Juli 2021 war, sehr vermisst. 

In der Nacht zum 15. Juli 2021 wurde durch die Flut der Salm die komplette Kindertagesstätte in Salmtal sehr schwer getroffen, als das Wasser gegen Mitternacht über den bestehenden Hochwasserschutz auf das Gelände schwappte. Das Wasser stand auf dem gesamten Außengelände und in allen Räumen bis zu einem Meter hoch. Das Schlimmste dabei war, dass auch der Erweiterungsbau für 140 Ganztagsplätze überflutet wurde, der erst wenige Tage vor der Flutnacht mit dem Sommerfest eingeweiht wurde. 

Viele freiwillige Helfer waren am nächsten Tag sofort zur Stelle. Die Möbel wurden ausgeräumt, gesäubert und eingelagert oder eben größtenteils leider auch entsorgt. Schlamm und Dreck wurden aus den Räumlichkeiten geputzt und die Wände freigemacht. Sehr kurzfristig wurde trotz bürokratischer Hürden die Bürgerhalle als Ersatzort durch viele Helfer eingerichtet. Obwohl mehrere LKW-Ladungen Spielsachen und Möbel eingelagert werden konnten, wurde auch vieles zerstört. Für die Ortsgemeinde Salmtal als Träger, die Kita-MitarbeiterInnen und für die vielen ehrenamtlichen Helfer hieß es zunächst einmal anzupacken und zu unterstützen. Der Schaden musste im Detail erfasst werden, die Räumlichkeiten mussten getrocknet werden und vor allem das unter dem Estrich und in den Wänden angesammelte Wasser musste raus. Monate vergingen, bis die Feuchte entzogen war.

Der nicht versicherte Schaden war immens. Dem Spendenaufruf der Gemeinde und des Fördervereins folgten viele private und gewerbliche Unterstützer, vor allem aus dem Ort, der Region, aber auch aus dem ganzen Land. „Die Spendenbereitschaft war beeindruckend und verdient unseren größten Respekt. Danke nochmals an alle“, so Christina Duckart, 1. Vorsitzende des KITA Fördervereins.

Es können hier leider nicht alle Spender aufgeführt werden, allerdings haben sehr hohe Spenden von Unternehmen wie u.a. GLOBUS Holding GmbH & Co. KG, Hochwasserhilfe Cuxhaven, Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank eG, Deutsche Telekom AG , Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e.V., Lions Club Bautzen und einer Förderzusage der Stiftung RTL - Wir helfen Kindern e.V.  - zu neuen Möglichkeiten geführt. Somit haben alle Spenden dazu beigetragen, den Wiederaufbau so schnell umzusetzen. Vor allem das gute Zusammenspiel der unterschiedlichen Beteiligten Kindertagesstätte, Ortsgemeinde, Verbandsgemeinde Wittlich-Land und Förderverein war nur ein Aspekt für das Gelingen des Projekts. Insbesondere die formelle und zweckgebundene Dokumentation der Spendenzusagen war die Arbeitsgrundlage, die den Förderrichtlinien des Fördervereins und teilweise vertraglichen Voraussetzungen der Spender entsprechen müssen. Im Voraus wurde jedes Gewerk hinsichtlich der Förderfähigkeit in Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde Wittlich–Land geprüft.

Neben der Beschaffung neuer Möbel, der Turnhallen-Ausstattung, Küchenutensilien, Musikinstrumenten, Schlafnestern, Wickelkommoden oder- Spielmaterialien wurde auch die Überarbeitung des Außengeländes gefördert. Ein Baum wurde unterspült und drohte umzustürzen, der Sand musste ausgetauscht werden, die Wege mussten neu befestigt werden und eine neue Bobby-Car-Rennbahn wurde erstellt. Auch der bestehende Hochwasserschutz musste nochmal überprüft und erweitert werden.

Ohne den enormen Einsatz von allen Kita-MitarbeiterInnen, Gemeindearbeitern und den vielen Handwerkern, wäre eine so schnelle Umsetzung des Wiederaufbaus mit Kapazitätsengpässen und steigenden Preisen nicht möglich gewesen. „Darauf sind wir stolz.“, sagt Ortsbürgermeister Markus Peter Meyer. „Hier auch nochmal ein Dankeschön an alle Vereine und den Zusammenhalt in der Ortsgemeinde, so lange auf die Bürgerhalle in Salmtal zu verzichten und mit Ersatzlösungen in dieser Zeit zu leben.“

Stolz können auch die ErzieherInnen und Kinder sein, die alle tatkräftig mitgeholfen haben. „Sie haben gelernt, wie man in dieser herausfordernden Situation mit Mut, Durchhaltevermögen und Kreativität, aber auch als Gemeinschaft wachsen kann. Dennoch ist es eine anstrengende Zeit gewesen“, blickt die Kita-Leitung Heike Kill zurück: „ErzieherInnen, Kinder, Eltern, Großeltern und Sorgeberechtigte waren 15 Monate in einer Ausnahmesituation. Die Bürgerhalle ist mit 400 qm nur ein Drittel der Fläche des Kindergartens. Abgesehen vom Lärmpegel und, den fehlenden Schlaf- und Essensmöglichkeiten, waren wir dennoch sehr froh, eine Ausweichmöglichkeit gehabt zu haben.“  

Dass sich die Mühe gelohnt hat, wird aber bei einem Blick auf die spielenden und tobenden Kinder schnell klar. Es ist wieder ein anderes Spielen als in der Bürgerhalle. Die Kinder haben wieder ausreichend Platz, viel mehr Spielmöglichkeiten. Außerdem gibt es nun auch wieder Rückzugsorte, wo es für jeden immer wieder Neues zu entdecken gibt und ein Außengelände mit richtig vielen Erfahrungsfeldern. „Es war schön mitzugestalten und zu sehen, was wir mit den Spenden alles bewirken konnten. Wenn man heute durch die Kita geht, ist es großartig zu sehen, was alles geleistet wurde.“, sagt Christina Duckart. „Jeder ist persönlich und alle sind zusammen als Gemeinschaft gewachsen“, ist ihr Fazit.

Es gibt sehr viele Menschen, denen für die Mithilfe in den letzten 15 Monaten gedankt werden müsste. „Viele haben zum Erfolg des Aufbaus beigetragen und solche Erfahrungen stiften auch einen Beitrag für die Gemeinschaft in unserem Dorf“, ist sich Markus Peter Meyer sicher.

Ein besonderer Dank gilt Mathias Justen von der Verbandsgemeinde Wittlich-Land, dem Ortsbürgermeister Markus Peter Meyer, dem Ingenieur Büro Reihsner,  sowie Thorsten Schmitz als ehemaliger Vorsitzender des Fördervereins, der auch heute noch tatkräftig unterstützt. Den Vorstandsmitgliedern des Fördervereins, für das Engagement und das Vertrauen und die außergewöhnliche Fördervereinsarbeit, die sich in den letzten 15 Monaten aus der Situation heraus entwickelt hat. Aber auch und vor allem den ErzieherInnen, den Kindern, den Eltern und Sorgeberechtigten, den Gemeindearbeitern, den Reinigungs-Feen, den tollen Frauen in der Küche, vielen Handwerkern, den Mitgliedern des Fördervereins, dem Elternausschuss, allen Spendern und helfenden Händen.

Auch der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Wittlich-Land, Manuel Follmann, zeigte sich beeindruckt von dem Ergebnis, das dank der großzügigen finanziellen Unterstützung Vieler und dem unermüdlichen Einsatz aller Beteiligten erreicht wurde und lobte das besondere Engagement insbesondere des Fördervereins. „Die Jüngsten in Salmtal haben nach entbehrungsreichen Monaten ihre Kita wieder voll und ganz zurück.“, freute sich Follmann zusammen mit den Kindern, ErzieherInnen und Gästen und betonte, wie wichtig es doch sei, wieder ein Stück Normalität einkehren zu lassen, indem den Kindern wieder ein Ort zur Verfügung stehe, wo sie sich auf tolle Art und Weise frei entwickeln könnten.

Text: Christina Duckart
Fotos: Jan Malburg

Über die Kita Wunderland Salmtal:

Die Kindertagesstätte betreut bis zu 140 Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren mit Mittagsangebot. Mit 20,46 Vollzeitstellenanteilen für pädagogische Fachkräfte, welche sich in unterschiedlichem Stundenumfang auf das Fachpersonal verteilen, sowie fünf Hauswirtschaftskräften hält die Kita eine altersstrukturierte Betreuungsform mit einem ausgewiesenen Nestbereich vor und arbeitet nach einer offenen pädagogischen Konzeption. 

Eine vollausgestattete Gastro-Küche mit Mensa, eine Turnhalle, verschiedene Spiel– und Schlafräume, Funktionsräume wie Bastelatelier, Spiel-, Bau- und Forscherraum sowie großzügige Spielmöglichkeiten im Außenbereich mit Abenteuerwagen, Wasserspielplatz, Kita-Garten und Wunderwald machen die Kita zu einem Ort, an dem sich alle wohlfühlen und die Kinder beim Gestalten ihrer eigenen Lerngeschichte begleitet und unterstützt werden.


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